Trends & TippsDigitale LösungenCybercrime: Die Professionalisierung des Raubzugs

Cybercrime: Die Professionalisierung des Raubzugs

Nicht zuletzt der chinesische Spionage-Ballon, der über die Vereinigten Staaten geflogen war, brachte das Thema Cybersicherheit wieder auf den Schirm der breiten Bevölkerung. Auch hier in Deutschland wächst das Risiko, Opfer von Cyberangriffen zu werden. Wie können Kunden sich dahingehend absichern?

Von Alaska bis zur Ostküste

Der in Frage stehende Ballon machte bereits Anfang Februar 2023 Schlagzeilen. Die US-Geheimdienste hatten ihn nach Regierungsangaben verfolgt, bevor er überhaupt die Küste Alaskas erreicht hatte. Danach konnte er scheinbar ungehindert – und teils gegen die Windrichtung – Alaska, Kanada und eine Reihe von US-Bundesstaaten durchqueren, bevor ihn die US-amerikanische Luftwaffe schließlich über dem Meer jenseits der Ostküste abschoss.

China zufolge handelte es sich um einen Ballon, der meteorologische Messungen durchführen sollte. Das ZDF hingegen zog eine Verbindung zu einem chinesischen militärischen Ballon-Programm, das bereits seit mehreren Jahren existiert. Sein Ziel: Den „nahen Weltraum“, also den Raum von 20 bis 100 Kilometern Höhe, zu erschließen. 2015 gründete China die „Strategische Kampfunterstützungstruppe der Volksbefreiungsarmee“, die Chinas Militär in Informationskriegen stärkt. 

Cyberkriminalität steigt 

Was uns wiederum zum Oberthema Cybercrime führt. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) hat die Zahl erfasster Cyber-Straftaten im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert erreicht. Insgesamt dokumentierte die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 146.363 Delikte – ein Anstieg von mehr als zwölf Prozent gegenüber 2020. Damit setzt sich der bereits seit ein paar Jahren anhaltende Bedeutungszuwachs von Cyberkriminalität weiter fort. Das BKA zählt unter anderem die immer tiefgreifender wirkende Verzahnung von internationalen Lieferketten und die beschleunigte Digitalisierung als Katalysatoren für diese Entwicklung. Cyberkriminelle haben einfach mehr Gelegenheit als früher, irgendwo zuzuschlagen. 

24,3 Milliarden Euro durch Ransomware

Und auch im Rahmen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist ein zusätzliches Gefahrenpotenzial entstanden. Laut dem BKA steigt die Zahl der Cyberangriffe, die auch über die unmittelbaren Konfliktparteien hinaus Wirkung entfalten. Das wiederum könnte das Aufkommen von Cybercrime noch einmal anheizen.

Das Schadenpotenzial ist gewaltig: Laut dem Wirtschaftsschutzbericht summierten sich die durch Cybercrime entstandenen Schäden im Jahr 2021 auf rund 223,5 Milliarden Euro (in etwa doppelt so viel wie noch zwei Jahre zuvor). In der Sparte Ransomware allein kamen Schäden von 24,3 Milliarden Euro zusammen – fast fünfmal so viel wie 2019. „Das Bundeslagebild zeigt, dass die Bedrohungslage durch Cybercrime weiterhin sehr hoch ist. Neben den rein monetären Schäden beeinträchtigten Ransomware-Angriffe auf Unternehmen, kritische Infrastrukturen und die öffentliche Verwaltung oder ganze Lieferketten auch die Funktionsfähigkeit des Gemeinwesens im In- und Ausland“, sagte die BKA-Vizepräsidentin in einer Pressemeldung dazu. 

Profis im Darknet 

Cyberkriminelle zeichnen sich außerdem durch eine zunehmende Professionalisierung und Anpassungsfähigkeit aus. Mittlerweile agieren sie immer stärker nach einem „Crime-as-a-Service“-Modell. Das bedeutet: Jedermann kann zum Beispiel einen Phishing-Angriff im Darknet „bestellen“, etwa, um einen wirtschaftlichen Konkurrenten lahmzulegen oder gar ganz aus dem Verkehr zu ziehen. Ihre liebste Beute: Unternehmensdaten.

Unternehmen unterschätzen die von Cybercrime ausgehende Gefahr allerdings noch in zu großem Umfang. Angesichts des massiven Wachstums und der Tatsache, dass schon 2021 knapp jeder zweite Deutsche von Cybercrime betroffen war (wir berichteten), besteht noch deutlicher Ausbaubedarf hinsichtlich der korrekten Absicherung.

Das kann CyberRisk 

R+V stellt für Kunden in diesem Rahmen die CyberRisk-Versicherung zur Verfügung. Mit ihr sind Unternehmenskunden umfangreich vor einer Vielzahl von digitalen Risiken abgesichert. Unter anderem umfasst das Produkt: 

  • Allgefahrendeckung bei niedriger Selbstbeteiligung
  • Übernahme der Kosten der Wiederherstellung von Daten und Programmen ohne Sublimit
  • „Bring your own Device“: Versicherung von Unternehmensdaten auf Privatgeräten in dienstlicher Nutzung
  • Versicherbarkeit von Personenschäden
  • Assistance-Dienstleistungen

Weitere Informationen dazu erhalten Sie im R+V-Maklerportal auf der CyberRisk-Seite.

Titelbild: © BullRun / stock.adobe.com

Lars-Eric Nievelstein
Lars-Eric Nievelstein
Hat Kunstgeschichte und Literatur studiert. Schreibt gerne. So gerne, dass er sich sowohl in der NewFinance-Redaktion als auch in der Freizeit damit beschäftigt. Und sollte er mal nicht schreiben, interessiert er sich für E-Sport, Wirtschaft und dafür, wer gerade an der Börse abrutscht.

Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge