Anfang Februar drohte Facebook, das inzwischen Meta heißt, damit, seine Dienste Facebook und Instagram in Europa einstellen zu müssen. Aufgrund der europäischen Datenschutzgesetze, die der Konzern offenbar nicht akzeptieren möchte. Doch was, wenn Facebook tatsächlich nicht mehr nutzbar wäre? Auf welchen Dienst würden Nutzerinnen und Nutzer ich ausweichen? Wir haben bei den FinFluencern nachgefragt.
Was sind die Fakten?
Seit 2008 können auch europäische User Facebook nutzen. Inzwischen hat das soziale Netzwerk nach eigenen Angaben (Quartalsbericht 3/2021) weltweit 2,81 Milliarden täglich aktive Nutzer. Und auch die Zahl der Nutzer in Europa ist stetig gewachsen. Zuletzt meldete Meta in Europa, wozu der Konzern allerdings auch Russland und die Türkei zählt, 309 Millionen aktive Nutzer pro Tag. Ein lukrativer Markt und der zweitgrößte für Facebook. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen auf dem Kontinent mit fast 30 Milliarden Dollar ein Viertel seines gesamten Umsatzes gemacht. Nach dem nordamerikanischen Kontinent mit USA und Kanada, ist Europa der zweitgrößte Markt für das Unternehmen.
Wo liegt dann das Problem?
Bekanntermaßen erhebt der Meta-Konzern mit seinen Diensten in größerem Umfang Nutzerdaten. Und nicht nur das: Diese werden ausgewertet und natürlich anschließend auch zu Geschäftszwecken genutzt. Bis 2020 regelte das Privacy-Shield-Abkommen den Datentransfer von Europa in die USA. Der Europäische Gerichtshof hatte dieses allerdings gekippt. Sehr zum Unmut des Social Media Riesen. Zusätzliche Einschränkungen drohen nun noch durch den sogenannten Digital Markets Act (ADM), einem Regelungspaket, das die EU-Kommission auf den Weg gebracht hat. Ziel ist eine benutzerfreundlichere Regulierung der Internet-Plattformen. Diese Regulierungen im Sinne der User sind dem Meta-Konzern ein Dorn im Auge. Deshalb die Drohung, sich im Zweifelsfall aus dem europäischen Markt zurückzuziehen, die der Social MediaGigant – wie inzwischen bekannt ist – nicht in die Tat umgesetzt hat.
Was wäre wenn?
Nichtsdestotrotz lohnt sich in diesem Zusammenhang die Frage: Was würden Facebook-Nutzer tun, wenn es eben die Plattform nicht mehr gäbe? Eine Umfrage unter den FinFluencern ergab:
Die Alternativvorschläge: LinkedIn, TikTok, Twitter und Xing. Dabei entschieden sich 52 Prozent der Teilnehmer für LinkedIn, 24 Prozent für TikTok, 4 Prozent für Twitter und keiner für Xing. Von der Möglichkeit, weitere Optionen hinzuzufügen, machten zwei Teilnehmer Gebrauch. Sie ergänzten YouTube mit einer Stimme sowie Telegramm, mit ebenfalls einer Stimme.
Ergebnisse, die erstaunen
Die Ergebnisse sind insofern interessant, als dass beispielsweise LinkedIn in den meisten Ranglisten für Social Media Plattformen auf hinteren Plätzen rangiert. Bei entsprechender Umfrage dagegen ist LinkedIn die Nummer eins nach Facebook. Auch der zweite Sieger TikTok findet sich in den meisten Rankings weiter hinten. Das mag sicher auch an der überwiegend jungen Zielgruppe liegen. Platz drei, YouTube, ist ebenfalls in den gängigen Auflistungen in den hinteren Rängen zu finden. Dagegen rangiert Platz vier Twitter in den Ranglisten stets unter den Top 3. Auf Augenhöhe mit dem beliebten Twitter findet sich Telegramm. Andere Rankings listen den Messenger-Dienst gar nicht auf, wenn es um Facebook-Alternativen geht. Ganz offensichtlich eher uninteressant für die FinFluencer: Das Business Social Media Network Xing. Das deckt sich mit anderen Ranglisten, bei denen Xing auch recht weit hinten zu finden ist.
Fazit
Wichtigste Plattform ist und bleibt jedoch in allen Vergleichen und Rankings Facebook. Und da sich der Konzern für den Verbleib im europäischen Markt entschieden hat, müssen Vermittler sich zunächst keine weiteren Gedanken um Alternativen machen.