Themen & ProdukteKrankenDie PKV wirkt als Innovationsmotor für die GKV

Die PKV wirkt als Innovationsmotor für die GKV

Wer privat krankenversichert ist und medizinische Innovationen in der ambulanten ärztlichen Versorgung in Anspruch nimmt, hat oft Vorteile im Vergleich zu Gesetzlich Krankenversicherten. Das hat eine Studie der Universität Duisburg-Essen in Zusammenarbeit mit dem Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement ergeben. So erhalten Patienten aus der PKV vergleichsweise teilweise deutlich früher ihre Erstattung der Kosten.

Studie untersucht moderne Behandlungsmethoden

Der Kern der Untersuchung der Studienautoren Prof. Dr. Jürgen Wasem, Dr. Anke Walendzik und Carina Abels M.A. behandelt die Therapie mit neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die in den vergangenen zehn Jahren in die ambulante GKV-Versorgung aufgenommen wurden.

Dazu untersuchten die Forscher 29 relevante Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu neuen Methoden aus den Jahren 2010 bis 2019. Das Spektrum reicht von der Kapsel-Endoskopie zur Untersuchung des Dünndarms bis zu Biomarker-Tests bei Entscheidungen über Chemotherapie.

In der GKV dauern Genehmigungen bis zu 18 Jahre

Die Ergebnisse zeigten, dass die Genehmigung der neuen Methoden für die GKV-Versorgung – abhängig von der Nutzenbewertung des G-BA – zwischen 14 Monaten und 18 Jahren gedauert hat. Im Vergleich: Die vom G-BA positiv bewerteten Innovationen in der PKV wurden oft “erheblich früher erstattet”, wie der entsprechenden Pressemitteilung zu entnehmen ist. Als Ursache nennen die Forscher die sehr unterschiedliche Verfahrensabläufe im GKV- und PKV-System.

Patienten haben in der PKV ohne aufwendigen Genehmigungsprozess grundsätzlich die Möglichkeit, alle medizinisch notwendigen Leistungen abzurechnen. Ein Spannungsfeld, so kritisieren die Autoren. Denn so bekämen privat versicherte Patienten zwar früher Zugang zu neuen Methoden. Jedoch unter Umständen auf Kosten der Qualitätssicherung und der Kostenkontrolle.

Der Vorsitzende des PKV-Verbands, Ralf Kantak, kommentierte die Forschungsergebnisse wie folgt: „Die PKV nimmt häufig die Rolle des Innovationsmotors ein, da neue Verfahren und Medikamente bei ihr keine langwierigen Bewilligungsverfahren abwarten müssen.“ Diese Rolle wirke sich daraufhin auf die GKV aus – indem sie vielfach Innovationen nach abgeschlossener Nutzenbewertung des G-BA übernimmt.

Die PKV als Vorreiterrolle in der Medizin

Die Vorreiterrolle der PKV untermauert eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). Demzufolge erhalten Privatversicherte weiter besonders häufig neue sowie Originalpräparate. Bei etwa jedem vierten Arzneimittel (27,2 Prozent), das Privatversicherten verordnet wird, handelt es sich um ein noch patentgeschütztes und damit relativ junges Präparat. Besonders in der Krebsbehandlung zeigt sich die schnelle Verfügbarkeit der Medikamente. Im Durchschnitt ist laut Studie ein solches Arzneimittel bereits 82 Tage nach der europäischen Zulassung auf dem deutschen Markt verfügbar, im EU-Durchschnitt dauert es 445 Tage.

Auf diese Weise trägt die Dualität zwischen Gesetzlicher und Privater Krankenkasse zu einer “umfassenden und hochwertigen medizinischen Versorgung” bei. Zu diesem Schluss kommt ein Artikel aus dem IPV-Journal. Damit tragen Privatversicherte maßgeblich zu einer hohen Qualität der medizinischen Versorgung bei, zu der in Deutschland alle Patienten Zugang haben.

Das medizinische System profitiert von PKV-Patienten

Aber auch Ärzte, Krankenhäuser, Physiotherapeuten oder andere Behandler profitierten laut IPV-Journal in immer höherem Maße davon, dass sie neben gesetzlich Versicherten  auch Patienten aus der PKV behandeln. Eine Analyse des WIP hatte gezeigt, dass im Jahr 2015 dem deutschen Gesundheitssystem 12,63 Milliarden Euro allein durch Private Krankenversicherung zusätzlich zur Verfügung gestanden hat. Gäbe es also keine Privatpatienten, würde dieser Mehrumsatz im Gesundheitssystem fehlen.

Diesen Innovationsmotor können Vermittler auch bei der R+V anwerfen. Die Private Krankenvollversicherung der R+V bietet drei Policen: AGIL classic pro, AGIL comfort und AGIL premium. In den Tarifen inkludiert sind moderne medizinische Behandlungsmethoden sowie auch Neuerungen in der Digitalisierung: Versicherte, die den Arzt wechseln oder einen Facharzt besuchen, haben Zugriff auf ihre Informationen. Ab Januar 2022 erhalten Krankenvollversicherte ihre elektronische Patientenakte. Mehr Informationen lesen Sie hier.

Titelbild: © ipopba/stockAdobe.com
R+V Redaktion
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Hier bloggt die Redaktion von NewFinance.today zu allgemeinen und speziellen Themen rund um Versicherung und Vorsorge sowie zu Unternehmensthemen der R+V Versicherungsgruppe. Wir wünschen eine spannende und unterhaltende Lektüre!

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