Trends & TippsWeg mit dem virtuellen Chaos: Digital Cleaning

Weg mit dem virtuellen Chaos: Digital Cleaning

Der Frühling ist zwar vorbei, ein Frühjahrsputz ist aber immer gut für die Seele. Vielleicht fühlt sich das während dem Putzen noch nicht so an, jedoch ist belegt, dass sich der Mensch in einem sauberen und ordentlichen Umfeld wohler fühlt. In Zeiten, in denen sich das Leben immer weiter in digitale Welten verlagert, ist es natürlich ebenfalls wichtig, seinen virtuellen Arbeitsraum ordentlich zu halten. Dafür gibt es mittlerweile sogar einen festen Begriff: Digital Cleaning.

Digital Native, digitaler Messi

Jeder kennt es: Hier mal ein Screenshot, da mal ein neues Programm auf dem Desktop abgelegt und in null Komma nichts sieht der Homescreen aus „wie ein Jackson Pollock Gemälde“, wie es dieser Redakteur der Zeit in einem Tweet beschreibt:

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Wer sich dabei unwohl und sogar unruhig fühlt, ist nicht allein. Eine Studie aus dem Personality and Social Psychology Bulletin hat ergeben, dass das Stresshormon Cortisol bei Menschen, die in Unordnung leben häufiger vorkommt, als bei denen, die ihren Wohnraum ordentlich halten. Des Weiteren hat die Havard Business Review in einem Beitrag zu diesem Thema festgestellt, dass eine unordentliche Arbeitsfläche beziehungsweise ein unaufgeräumter Schreibtisch eine negative Auswirkung auf die menschliche Konzentrationsfähigkeit hat:

„[…] konstante visuelle Erinnerung an Unordnung strapaziert unsere kognitiven Ressourcen und reduziert unsere Fähigkeit zur Konzentration. […] Teilnehmer (einer Studie), die ihr Arbeitsumfeld aufgeräumt haben, konnten Informationen besser aufnehmen und verarbeiten und somit ihre Produktivität steigern.“

Auch wenn es auf einem Laptop deutlich leichter ist, die Unordnung zu ignorieren, wirkt sich auch hier das Chaos früher oder später auf die Arbeitsleistung aus. Kein Wunder also, dass es mittlerweile bereits Websites und E-Books zum Thema digital Cleaning gibt.

Digital Cleaning – der virtuelle Frühjahrsputz 

Wenn es also das nächste Mal Zeit ist, den Schreibtisch aufzuräumen, dann bitte nicht den Laptop zuklappen und nur den Tisch putzen. Auch die digitale Arbeitsfläche muss einmal durchgefegt werden. Der Vorteil: Wer hier einmal eine ordentliche Struktur reinbringt, hat es sehr leicht diese in Zukunft auch einzuhalten. Beim digital Cleaning gibt es dafür einige hilfreiche Tipps:

  • Der Desktop sollte weitergehend frei sein. Hier gehören nur die am häufigsten genutzten Anwendungen und Ordner hin, sowie die letzten zwei bis drei Dateien, die dann aber sofort einsortiert werden, in…
  • Ein gut strukturiertes Ordnersystem. Es ist die Grundstruktur, auf der die gesamte digitale Zukunft aufbaut. Hier gibt es den Grundsatz maximal sieben Hauptordner zu besitzen, die alle groben Bereiche abdecken (Beispiwlsweise.: Dokumente, Bilder, Anwendungen, Kunden, Downloads und so weiter)
  • Diese Ordner können dann maximal zwei Schichten von Unterordnern enthalten, um präziseres Einordnen zu ermöglichen (Zum Beispiel: Screenshots von Tweets, Berichte für Kunden XY)
  • Gnadenlos ausmisten: Trotz großem Speicherplatz ist es sinnvoll, sich von unnötigem Datenmüll zu trennen. Alles, was nicht mehr geöffnet wird oder zur Vollständigkeit gesammelt werden muss, kann weg. Auch doppelte Dateien braucht niemand. Zum Entrümpeln gibt es auch praktische Apps, die diesen Prozess beschleunigen.
  • Alles, was auf dem Computer landet, sollte ordentlich und präzise benannt werden. Das gilt für Ordner sowie für Dateien. Ziel ist, dass nicht nur man selbst, sondern auch eine eventuelle Vertretung in kürzester Zeit alle notwendigen Dateien finden kann.
  • Auch wer grade dabei ist seinen neuen Arbeitsrechner einzurichten, kann mit diesen Schritten sofort einen wertvollen Grundstein für die Zukunft legen, damit der Desktop nicht irgendwann aussieht wie ein abstraktes Kunstwerk.

Titelbild: © crevis/stock.adobe.com

Victor Massari
Victor Massari
Nach dem Abschluss seines Abiturs direkt an der Zugspitze in Bayern zog es den gebürtigen Garmischer in die Großstadt. In München studiert er jetzt Mediendesign und ist das jüngste Mitglied im Team der Online-Redaktion von New Finance.

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