Trends & TippsFriss den Frosch: Der interessante Weg zur Produktivität

Friss den Frosch: Der interessante Weg zur Produktivität

„Eat that Frog“, also „Iss den Frosch“ ist ein englisches Sprichwort, das auf Deutsch am ehesten mit dem inneren Schweinehund zu vergleichen ist. Es geht darum, gegen sich selbst und die innewohnende Faulheit oder Bequemlichkeit anzukämpfen. Sich dazu zu bewegen, Dinge zu tun, die etwas unangenehmer, aber dennoch wichtig sind. Es geht auch darum, die wichtigen Aufgaben zuerst zu erledigen, um das Beste aus dem Tag herauszuholen. Dabei kann es um den Trainingsplan gehen, wichtige Aufgaben im Berufsleben oder das Abgewöhnen schlechter Angewohnheiten. Aus dem Loch der Inaktivität herauszufinden, ist immer ähnlich schwer. Wie wird der Schweinehund also besiegt? Wie wird der Frosch schmackhaft? Wir verraten Euch einige Tipps.

Endgegner: Gehirn

Warum ist es so schwer, sich zu überwinden, bestimmte Dinge zu tun? Wieso ist es schwierig, aus alten Mustern auszubrechen? Schuld ist das Gehirn. Es bedient sich einiger tief sitzenden Denkweisen, die schwer zu brechen sind. Es versucht permanent, so wenig Energie aufzubringen, wie nur möglich. Und das geht am besten, indem es sich auf Entscheidungen und Verhaltensmuster beruft, die es schon kennt. Außerdem zieht es Handlungen vor, die weniger anstrengend sind und einen direkten positiven Effekt haben. Zu wissen, dass sich Sport langfristig gut auf den Körper auswirkt, reicht meistens nicht aus, um dem Gehirn klarzumachen, dass dies nun die bessere Wahl ist als auf der Couch zu entspannen.  Des Weiteren nutzt das menschliche Gehirn den Expendience Bias bei wichtigen Entscheidungen. So werden hier einzelne Fakten, Vermutungen und das Bauchgefühl schnell als ausreichend angesehen, ohne das gesamte Bild anzuschauen. Einfach, weil so Zeit gespart wird. Anstrengende und harte Arbeit werden von unserem Denkapparat als schlecht eingestuft. Eine Rückkehr in alte Bahnen ist quasi vorprogrammiert.

Frosch zum Frühstück

Glücklicherweise gibt es einige Tipps, die helfen können, diese inneren Blockaden zu lösen und insgesamt produktiver und erfolgreicher zu werden. Um wichtige oder anstrengende Aufgaben, die im Alltag anfallen, nicht immer aufzuschieben, kann die Frosch-Methode helfen. Der „Frosch“, ist dabei die größte und anstrengendste Aufgabe. Der Frosch muss identifiziert werden und dann als erstes gegessen werden. Dann wirkt der Rest, der auf dem Teller liegt, gleich viel angenehmer. Soll heißen: Wer im Arbeitsalltag die unangenehmste Aufgabe direkt als erstes erledigt, dem fallen alle weiteren Aufgaben des Tages gleich viel leichter. Außerdem wird man nicht zum Frosch-Sammler, der am nächsten Tag plötzlich zwei Kröten auf dem Tisch sitzen hat.

Schweinehund zum Mittagessen

Autosuggestion und Neubewertungen der Aufgaben, sind hilfreiche Ansätze, um dem Gehirn klarzumachen, dass die aktuelle Handlung der richtige Weg ist. Es klingt simpel: Wer etwas macht, was unangenehm scheint, aber einen Nutzen hat, macht sich dessen immer wieder bewusst. Durch motivierende Sätze, die einen Ansporn erzeugen, wird das Gehirn die Situation irgendwann neu bewerten. Einfache Sätze wie „Ich werde mich besser fühlen, wenn ich diese Arbeit/dieses Workout abschieße“, können schon ausreichen. 

Das Gehirn ist zu vielen beeindruckenden Dingen fähig. Es ist jedoch nicht immer gut, sich von seinen automatischen Entscheidungsprozessen steuern zu lassen. Manchmal ist es nötig, rational zu überlegen: Sollte ich wirklich jetzt shoppen, weil der Kaufprozess Glückshormone ausschüttet oder sollte ich das Geld lieber sparen für etwas, was ich wirklich brauche. Das Gehirn drängt zu ersterem, aber wer kurz darüber nachdenkt und sich gegen sich selbst durchsetzt, fährt damit eventuell besser. Das gleiche Prinzip ist natürlich auch auf die Arbeit anwendbar. Sollte ich dieselbe Sache wie immer machen, weil es angenehm und einfach ist, oder sollte ich aus meiner Komfortzone heraustreten, um potenziell größere Erfolge zu erzielen?

Das Bewusstsein, dass auch der Versuch schon zählt, egal wie das Ergebnis aussieht, ist ein weiterer Schlüssel zur Überwindung. Ein Schlüssel zum Erfolg. Auch Motivation von außen und Unterstützung dabei besser zu werden, machen einen großen Unterschied, wie leicht oder schwer es fällt, die Frösche und Schweinehunde aus dem Weg zu räumen. Und je öfter das passiert, desto leichter wird es auch. Deshalb heißt es jetzt: Diesen Artikel schließen und anpacken, was aufgeschoben wurde. Denn: Irgendwas gibt es immer.

Titelbild & Beitragsbild: ©deagreez
Victor Massari
Victor Massari
Nach dem Abschluss seines Abiturs direkt an der Zugspitze in Bayern zog es den gebürtigen Garmischer in die Großstadt. In München studiert er jetzt Mediendesign und ist das jüngste Mitglied im Team der Online-Redaktion von New Finance.

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