In Europa, genauer gesagt in Deutschland, Belgien und weiteren angrenzenden Ländern kam es im Juli zu Überschwemmungen, die einen Schaden von etwa 36 Milliarden Euro (40 Milliarden Dollar) anrichteten. Dieses Ereignis war die teuerste Naturkatastrophe für die Region seit Beginn der Aufzeichnungen und sogar die zweitteuerste der Welt. Lediglich die Flutkatastrophe in Thailand 2011 war – auch finanziell – verheerender. Derart hohe Schadenssummen sorgen berechtigterweise für Angst bei Hausbesitzern. „Ist das eigene Haus überhaupt gegen diese Art von Naturkatastrophe versichert?“, fragen sich nun viele.
Sind die Schäfchen im Trockenen?
„Die Unwetter-Katastrophe hat noch einmal ganz deutlich gezeigt, wie wichtig eine Versicherung gegen Naturgefahren ist“,
sagt Frank Fehlauer, Leiter Privatkunden/Unfall bei der R+V. Der Schaden durch Naturkatastrophen wie Starkregen muss zusätzlich versichert sein, damit der Anbieter diesen auch übernimmt. Der Elementarschutz ist bei den meisten Versicherern nicht automatisch Teil der Wohngebäudeversicherung.
Branchenweit haben etwa 46 Prozent aller Hausbesitzer eine Elementarschadenversicherung. Bei der R+V Versicherung haben schon vor der Flutkatastrophe, im Juli, überdurchschnittlich viele Kunden ihr Privatgebäude gegen Naturgefahren abgesichert – nämlich rund zwei Drittel. In Anbetracht der in den letzten Jahren weltweit und auch in Deutschland immer verheerender werdenden Umweltkatastrophen, stellt sich für Fehlauer die grundsätzliche Frage: „Warum gibt es überhaupt noch Kunden, die diesen Schutz nicht wollen?“
Konsequente Klimafolgenanpassung kostet
In Anbetracht der Katastrophe im Spätsommer schlägt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ein Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung vor. Konkret beinhaltet das Positionspapier den Vorschlag, dass in Hochrisikogebieten nicht gebaut werden darf. Außerdem sollen zukünftig nur noch Wohngebäudeversicherungen mit Elementarschutz angeboten werden, die Gefahren wie Hochwasser und Starkregen abdecken. Immerhin betrug die Schadenssumme für Wohngebäude, Hausrat und Betriebe etwa 6,5 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu: Bei Kfz war es eine halbe Milliarde Euro.
„Ohne eine konsequente Klimafolgenanpassung wird unsere Gesellschaft gezwungen sein, die schlimmen Auswirkungen verheerender Unwetterereignisse immer wieder zu durchleben. Das kann nicht unser Ziel sein“, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Elementarschutz ist elementar
„Starkregen kann jeden treffen, und er hat ein immenses Zerstörungspotenzial“, warnt Fehlauer.
Und tatsächlich ist es so, dass solche extremen Wetterbedingungen überall vorkommen können. Auch in Regionen, die bisher verschont blieben. Dort sind die Schäden im schlimmsten Fall dann noch verheerender. Der Grund: Präventive Schutzvorkehrungen wurden kaum getroffen.
Es ist belegt, dass Wetterereignisse wie Hochwasser durch den Klimawandel zwar nicht häufiger, aber extremer werden. Auch das zeigt sich an der tragischen Flutkatastrophe im vergangenen Jahr. Vielen Immobilieneigentümern ist die Gefahr jedoch mittlerweile bewusst. Eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen. Frank Fehlauer erklärt:
„Den Hausbesitzern wurde vor Augen geführt, wie verletzlich ihr Eigentum ist. Seit dem extremen Ereignis entscheiden sich 88 Prozent unserer Neukunden für eine Absicherung gegen Elementarschäden.“
Ein sehr hoher Prozentsatz, der auch durch das Opting-Out-Verfahren des Wiesbadener Versicherers erreicht wurde. Die R+V weiß, dass eine Versicherung gegen Elementarschäden ihre Kunden im schlimmsten Fall vor dem finanziellen Ruin bewahren kann. Deshalb ist der Schutz vor Naturgefahren automatisch ein Bestandteil der Wohngebäudeversicherung – wenn der Hausbesitzer ihn nicht aktiv abwählt. Darüber hinaus gibt es das R+V Service Center für alle Sach-Schäden an Gebäuden und Inventar sowie alle Kfz-Schäden aus diesen Unwetterereignissen.