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Landwirtschaft 4.0: Wenn der Computer das Feld bestellt

Melkroboter und Schafsensoren sind nur der Anfang. Die Landwirtschaft digitalisiert sich zunehmend. Das birgt allerdings auch Risiken: Zum Beispiel einen Anstieg von Cyber-Angriffen. Die R+V bietet eine Lösung dafür an.

Landwirtschaftsbetriebe im Wachstum

Insgesamt gibt es in Deutschland rund 263.500 landwirtschaftliche Betriebe. Der Landwirtschaftszählung 2020 des Statistischen Bundesamts (Destatis) zufolge nutzen diese eine Fläche von 16,6 Millionen Hektar und beschäftigen knapp 936.900 Arbeitskräfte. 19.900 Betriebe betreiben ökologischen Landbau. Im Vergleich zur Landwirtschaftszählung 2010 ist die Anzahl der Betriebe um zwölf Prozent gesunken. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche blieb dagegen größtenteils konstant und schrumpfte um ein Prozent. Dafür wuchs auch die durchschnittliche Größe der Betriebe um etwa 13 Prozent gegenüber 2010.

„Damit sind die Betriebe so groß wie nie“, sagte Christoph Unger, Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes, in einer Pressemeldung. „Entgegen dem Bundestrend geht die durchschnittliche Betriebsgröße in Ostdeutschland jedoch leicht zurück, unter anderem deshalb, weil neue beziehungsweise ausgegründete Betriebe eher geringere Betriebsgrößen aufweisen.“

Klar im Trend liegen die Laufstallhaltung von Rindern und die Umstellung auf ökologischen Anbau. Gegenüber 2010 nahm die Zahl der Öko-Betriebe um 60 Prozent zu.

Landwirtschaft 4.0

Ein weiterer Trend ist der hin zu einer größeren Digitalisierung der Branche. Wichtige Stichworte dazu sind Landwirtschaft 4.0 und Precision Farming. Landwirtschaft 4.0 beschreibt im Grunde die digitale Revolution in landwirtschaftlichen Betrieben sowohl im Ackerbau als auch in der Tierhaltung. Die Digitalisierung hat dabei fast sämtliche Produktionsprozesse ergriffen. Dazu gehören etwa der Einsatz von Robotern und Sensorik, zum Beispiel beim Melken von Kühen, oder auch die Steuerung und Kontrolle von Betriebsabläufen per Smartphone oder Tablet. Im englischsprachigen Raum ist darum auch von Smart Farming, Digital Farming oder e-Farming die Rede.

Precision Farming wiederum beschreibt zielgerichtete landwirtschaftliche Maßnahmen, die etwa die Düngerausbringung auf dem Feld oder die Prozessüberwachung und Tierbetreuung in der Tierhaltung verbessern sollen.

Moderne Landwirte profitieren mit der Nutzung digitaler Technologien unter anderem von:

  • Arbeitserleichterung
  • Weniger Umweltbelastung
  • Verbesserung des Tierwohls, zum Beispiel durch spezielle Tiersensoren
  • Besserer Dokumentation und Transparenz der Produktionsvorgänge

Agrarheute zufolge neigen größere Betriebe heute eher dazu, den technologischen Fortschritt für ihr tägliches Geschäft zu nutzen.

Das Cyber-Risiko

Das macht sie gleichzeitig anfällig für Angriffe aus dem digitalen Raum. Allzu schnell kann ein Landwirt unwissentlich Ransomware, die aus harmlos erscheinenden E-Mails kommt, auf seinen Computer laden. Ein Risiko, das laut der Europol gar nicht so niedrig ist. Im Gegenteil: Ransomware ist eine der dominantesten Bedrohungen aus dem Netz. Das ist eine der Kernerkenntnisse aus dem Europol Internet Organised Crime Threat Assessment (IOCTA) 2020. Cyberkriminelle erhöhen immer mehr den Druck auf ihre Opfer, wertvolle Daten zu veröffentlichen, sollten sie nicht zahlen.

Allerdings kann Ransomware auch anders funktionieren. Es ist auch möglich, dass die Angreifer die digitale Infrastruktur des Opfers lahmlegen, etwa durch eine Verschlüsselung. Danach stellen sie Forderungen und geben die Daten erst dann wieder frei, wenn diese Forderungen erfüllt sind. Im Grunde ist Ransomware also eine Erpressung aus dem Cyberspace. Das erfuhr zum Beispiel der französische Agri-Food-Konzern Fleury Michon, der laut Bloomberg 2019 Ziel eines Cyberangriffs wurde.In solchen Fällen kann es sein, dass die ganze digitale Infrastruktur eines Unternehmens zum Erliegen kommt. Durch den IT-Ausfall können Melkroboter nicht gesteuert werden, das System für die Ernteplanung funktioniert nicht mehr. Ein IT-Experte muss den Schaden beheben. Die finanziellen Schäden wachsen mit der Länge des Betriebsausfalls.

Quelle: Statista

Die CyberRisk Police der R+V sichert Sach- und Vermögensschäden ab, die durch die Nutzung von elektronischen Daten auf Informations- und Telekommunikationsgeräten entstehen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Maklerportal und im Erklärvideo.

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Titelbild: © luciana/stock.adobe.com
Lars-Eric Nievelstein
Lars-Eric Nievelstein
Hat Kunstgeschichte und Literatur studiert. Schreibt gerne. So gerne, dass er sich sowohl in der NewFinance-Redaktion als auch in der Freizeit damit beschäftigt. Und sollte er mal nicht schreiben, interessiert er sich für E-Sport, Wirtschaft und dafür, wer gerade an der Börse abrutscht.

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