Für die R+V Gruppe wurde eine neue Klimastrategie beschlossen: Bis 2025 sollen Gebäude sowie Infrastruktur klimaneutral werden. Was nach großen Ambitionen klingt, ist für R+V, KRAVAG und Condor weit mehr als nur ein Lippenbekenntnis zur Nachhaltigkeit.
Herausfordernde Zeiten
Dürren, Waldbrände oder Extremwetter-Ereignisse, wie durch Starkregen verursachte Überflutungen, sind sichtbare Folgen des Klimawandels. Ein aktuelles Beispiel: „Bernd“. Im vergangenen Sommer wütete das Sturmtief über Deutschland, bedrohte ganze Existenzen und sorgte am Ende für eine Versicherungsschadensumme von rund sieben Milliarden Euro.
Als Industrienation trägt Deutschland – so das statistische Bundesamt – maßgeblich zum Ausstoß der Treibhausgase bei. Verursacht werden diese durch den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas für den Straßenverkehr wie auch für den deutschen Wohnraum. Laut des BMBF ist konsequentes Handeln gefragt. Jeder und jede Einzelne kann zur Verbesserung des Klimas beitragen. Nicht nur Einzelpersonen, auch Unternehmen sind hier gefragt. Oder noch deutlicher: Ein Umdenken sollte integraler Bestandteil jeder unternehmerischen Entscheidung sein, appelliert R+V-Vorstandschef Dr. Norbert Rollinger in einem Gastbeitrag für Versicherungswirtschaft HEUTE:
„Die Versicherungswirtschaft kann einen wichtigen Beitrag leisten, beim Underwriting, bei der Kapitalanlage und im eigenen Geschäftsbetrieb, um sowohl den technologischen Fortschritt als auch die nachhaltige Verringerung von CO2-Emissionen zu beschleunigen.“
Aktives Mitglied, nicht Karteileiche
Die R+V Gruppe lässt hier Worten Taten folgen, oder besser: umgekehrt. Die R+V bekennt sich klar zum Global Compact der Vereinten Nationen (UN) und deren zehn sozialen sowie ökologischen Prinzipien. Damit ist die R+V Gruppe eines von weltweit 13.000 Unternehmen, die sich für die Achtung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten, das Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz sowie den Kampf gegen Korruption einsetzen.
Ein überdurchschnittliches Engagement in den Bereichen Umwelt und Soziales bescheinigte die Ratingagentur ISS ESG der R+V Gruppe bereits 2019 im Rahmen des Ratings der DZ BANK Gruppe. Das bestätigt einmal mehr, dass es für den Versicherer keine leere Floskel ist, zu den nachhaltigsten Versicherern Deutschlands gehören zu wollen. „Verantwortlich für die Gemeinschaft zu handeln“, lautet das Credo. Auf diesem Weg verfolgt die R+V vier Grundsätze:
1. Die Umweltleistung kontinuierlich verbessern. Was sich in einem Bestreben äußert, Emissionen und Abfallmengen sowie Energie- und Materialverbräuche zu reduzieren. Umweltauswirkungen werden regelmäßig ermittelt und bewertet.
2. Mitarbeiterinnen wie auch Mitarbeiter erhalten Informationen über betriebliche Umweltaspekte, umweltbewusstes Denken und Handeln wird gefördert und die R+V beteiligt sich aktiv an der Umsetzung des Umweltmanagementsystems.
3. Die R+V Gruppe bekennt sich zur Einhaltung aller umweltrelevanten Gesetze und Vorschriften und bezieht Zulieferer und Vertragspartner in Bemühungen zum Umweltschutz mit ein.
4. Der Versicherer kommuniziert gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, Lieferanten sowie der Öffentlichkeit die Umweltleistung und den Willen zur kontinuierlichen Verbesserung dieser im Rahmen der Nachhaltigkeitskommunikation.
Nicht nur grün im Unternehmen, auch in den Produkten
Die konkrete Umsetzung der Klimastrategie beginnt bei scheinbar einfachen Dingen wie einem verantwortungsvollen Umgang mit Papier oder umweltfreundlichen Postversand, geht aber auch darüber hinaus. So gilt die R+V als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“, verwendet ausschließlich Ökostrom oder sorgt für Stromladesäulen am Hauptsitz Wiesbaden. Das ermöglicht es Mitarbeitern, während der Arbeitszeit ihr Elektrofahrzeug aufzuladen.
Ein weiterer Punkt auf der Agenda: die Blühwiese der R+V. Die insektenfreundliche Bepflanzung vor den Gebäuden des Versicherers soll dem Bienensterben entgegenwirken. Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sowie mehrere Insektenhotels ergänzen das Konzept.
Doch nicht nur im eigenen Unternehmen setzt die R+V auf Nachhaltigkeit und gemeinschaftliches Denken. Staat, Bürger sowie Versicherer müssten zusammenarbeiten, um Hausbesitzer und Mieter besser gegen Hochwasser, Starkregen und Stürme abzusichern. Dr. Norbert Rollinger bekräftigt:
„Die Versicherungswirtschaft möchte deshalb künftig nur noch Wohngebäudeversicherungen anbieten, die Elementargefahren automatisch einschließen.“
Wie er in seinem Gastbeitrag ebenfalls betont, müsse die Gesellschaft der Altersarmut vorbeugen, indem die Altersversorgung gesichert wird. Auch politisch fordert er hier Unterstützung. Das Drei-Säulen-System aus gesetzlicher, privater wie auch betrieblicher Altersversorgung müsse in Deutschland gestärkt werden. All das, um nicht nur im Unternehmen, sondern auch in der Gesellschaft mehr Nachhaltigkeit zu schaffen.