Stromfresser finden sich in nahezu jedem Haushalt und auf jeder Stromrechnung. Wir helfen bei der Suche nach den größten Stromdieben. Die Vorgaben der Bundesregierung zum Energiesparen sind am 1. September in Kraft getreten. Eine “nationale Kraftanstrengung”, die auch die über 80 Millionen Menschen in Deutschland und deren Stromrechnung betrifft. Das Ziel: Energie einsparen, wo es nur geht.
Kunden über Einsparmöglichkeiten informieren
Auch für Vermittler ist das Wissen um effektive Einsparpotenziale nicht nur für den eigenen Stromverbrauch relevant. Auch für die Kundenberatung im Bereich der Haushaltskostenoptimierung gewinnt es zunehmend an Bedeutung.
Stromfresser landen direkt auf der Stromrechnung
Stromfresser finden sich in nahezu jedem Haushalt. Um Energie zu sparen und seine Stromrechnung zu schonen, kann jeder einzelne mehr tun, als er denkt. Dafür muss man weder frieren noch darben. Es gilt einfach nur, die größten Stromfresser unter den Haushaltsgeräten zu entdecken und zu entschärfen. Wir helfen bei der Suche.
- Mit einfachen Änderungen im Alltag kann man bereits viel Strom sparen.
- Aus ist An – viele Geräte verbrauchen trotz Aus-Knopf weiter Strom.
- Die größte Stromersparnis? Alte Elektrogeräte gegen neue, energieeffiziente Modelle austauschen.
Was sind die größten Energiesauger?
Fernseher, Computer, Spielekonsolen… . Besonders viel Strom verbrauchen Kommunikation und Unterhaltung – durchschnittlich fast 1/3 des Stromverbrauchs in einem Haushalt. Damit die nächste Stromrechnung nicht sprachlos macht, lohnt es sich, hier besonders effiziente Geräte zu nutzen.
Unter Dauerstrom. Geräte im Stand-by-Modus
Aber auch ausgeschaltete Elektrogeräte können sich als heimliche Stromdiebe entpuppen. Dabei hilft ein ganz einfacher Wärmetest, auch ohne Messgerät: Ist das Netzteil noch warm, verbraucht das Gerät weiterhin Strom. Manche Geräte, wie zum Beispiel Wasserkocher, haben keine echte Ausschaltfunktion, und nicht jeder Mehrfachstecker verfügt über einen Ausschaltknopf an der Seite. In solchen Fällen hilft nur eines: Stecker ziehen!
Typische Energiediebe im Haushalt
Hierzu zählen auch sehr alte „weiße“ Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank und Gefriergerät. Bei solchen Großgeräten sollte nach etwa 10 bis 15 Jahren ausgerechnet werden, ob sich ein Neukauf lohnt. Auch alte Heizungspumpen können richtige Stromfresser sein. Der Austausch gegen eine neue, hocheffiziente Pumpe spart etwa 90 % Strom.
Soforthilfe mit einfachen Stromspartipps
Kühlschrank, Gefrierschrank, Gefriertruhe
- Temperatur im Kühlschrank richtig einstellen: 7 °C im oberen Fach reichen aus. Nur 1 °C niedriger, steigt der Stromverbrauch um etwa 6 Prozent. Ausnahme: Wer häufig schnell verderbliche Lebensmittel wie Hackfleisch nutzt, sollte die Temperatur auf 2 °C senken.
- für den Gefrierschrank sind minus 18 °C optimal.
- Türen von Kühl- und Gefrierschrank nur so lang wie nötig öffnen.
- Warme Speisen komplett auskühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank kommen.
- Abtauen, wenn sich im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe Eis ansammelt.
Spülmaschine
- Die Spülmaschine möglichst voll machen, um Wasser und Energie zu sparen. In eine Standard-Spülmaschine passen etwa 80 Teile.
- Am Besten das Eco-Programm der Spülmaschine oder niedrige Temperaturen von 45 °C bis 55 °C nutzen. Die Programme dauern etwas länger, sparen aber Wasser und Energie.
- Kurzprogramme brauchen mehr Wasser und Strom, weil hier bei weniger Zeit höhere Temperaturen benötigt werden.
Herd und Backofen
- Beim Kochen und Braten immer Deckel benutzen. Das spart Zeit und Strom.
- Wasserkocher nur mit der tatsächlich benötigten Menge befüllen und auch sonst nutzen, um Wasser zum Kochen zu bringen. Geht viel schneller!
- Das Backen mit Umluft spart etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze.
Waschmaschine und Wäschetrockner
- Unbedingt die Geräte ausreichend voll machen.
- Ideal ist Waschen mit niedrigen Temperaturen von 30 °C bis 40 °C. Das reicht bei normal verschmutzter Alltagswäsche völlig aus.
- Ein hoher Schleudergang bei der Waschmaschine spart später Zeit im Trockner. Am Besten aber Wäsche an der Luft trocknen lassen.
- Eco-Programme nutzen: Die dauern etwas länger, verbrauchen aber weniger Strom und Wasser.
Beleuchtung
- Am Besten Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED ersetzen. Verbrauch von bis zu 90 Prozent weniger Strom.
- Das Licht ausschalten, wenn es nicht benötigt wird.
- Bei Steh- oder Tischlampen mit Schalter und Netzteil den Stecker ziehen oder abschaltbare Steckerleisten nutzen. Diese Lampen verbrauchen auch im ausgeschalteten Zustand oft weiter Strom.
Fernseher, Computer und Smartphone
- Leider. Große Fernseher können die bestmögliche Energieeffizienzklasse haben. Der Stromverbrauch ist trotzdem höher als bei kleineren Geräten.
- Wenn möglich. Laptop statt Desktop-Computer nutzen. Denn auch leistungsstarke Laptops verbrauchen grundsätzlich deutlich weniger Strom. Für Surfen reicht ein Tablet.
- Beim Computer den „Energiesparmodus“ oder „Ruhezustand“ nutzen, wenn der Arbeitsplatz oft verlassen wird. Während mancher Stromsparmodus weiterhin Strom verbraucht, ist der „Ruhezustand“ mit dem Ausschalten des Geräts zu vergleichen.
- Die Verwendung eines Bildschirmschoners ist keine Energiesparmaßnahme. Monitor und Grafikkarte des PC verbrauchen gerade bei bunten und bewegten Bildern mehr Strom!
- Nachts mit einer Zeitsteuerung WLAN des Routers ausschalten.
- Das Smartphone in der Nacht in den Flugmodus wechseln.
- Ladegeräte nicht einfach in Steckdosen lassen. Gefahr von heimlichen Stromfressern.
- Unnötige Funktionen und Programme bei Router, Computer und Smartphone ausschalten. Je weniger Dienste und Programme im Hintergrund laufen, desto weniger muss der Prozessor arbeiten.
Jagd auf Stromdiebe – kostenloser Verleih von Strommessgeräten
Der eigene Stromverbrauch kann ganz einfach mit Strommessgeräten erfasst werden. Diese können in vielen Verbraucherzentralen kostenlos ausgeliehen werden. Es hilft, den gemessenen Stromverbrauch mit dem Jahresstromverbrauch eines neuen, energieeffizienten Modells im Handel abzugleichen. Oft zahlt sich der Austausch des Altgeräts schnell aus.
Ruhig beraten lassen – die Energiespar-Experten der Verbraucherzentralen
Nur wer seinen Verbrauch regelmäßig kontrolliert, hat den Überblick, ob die höhere Stromrechnung auf einen gestiegenen Verbrauch zurückgeht oder auf die Entwicklung der Energiepreise. Am Besten abschätzen lässt sich das durch einen regelmässigen Vergleich des eigenen Verbrauchs mit Durchschnitts- und Bestwerten. So zeigt sich das Einsparpotenzial am Einfachsten. Welche Maßnahmen konkret ergriffen werden können, dabei helfen die Energiesparexperten der Verbraucherzentralen mit ihren regelmässigen Veranstaltungen und online-Vorträgen.
Worauf beim Neukauf achten?
Bei jedem Neukauf sollten man auf den Stromverbrauch des Gerätes achten. Auf den ersten Blick vergleichbare Geräte können dennoch sehr unterschiedliche Energie-Verbrauchswerte haben, die sich bei der nächsten Stromrechnung zeigen. Deshalb beim Neukauf sein Augenmerk unbedingt neben einer hohen Effizienzklasse auch auf den konkret angegebenen Stromverbrauch in kWh pro Jahr legen.
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