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Versicherung in Afrika: Gute Hoffnung am Kap

Afrikas Versicherungsmarkt befindet sich im Wachstum. Wie sieht es speziell in Südafrika aus? Und welche sind seine Stärken? 

Ein Blick auf die Zahlen 

Während man sich in westlichen Nationen gegen so gut wie jedes Risiko absichern kann, ist die Versicherungsdurchdringung in den Entwicklungs- und Schwellenländern noch auf eher niedrigem Niveau. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es teilweise deutliche Abweichungen in der Durchdringung: So können die einen Länder schon eine gute Versicherungswirtschaft aufgebaut haben, vor anderen liegt dagegen noch ein weiter Weg. 

Die größten Versicherungsmärkte des afrikanischem Kontinents nach Prämieneinnahmen waren im Jahr 2018: 

  • Ägypten (1,39 Milliarden Euro)
  • Kenia (1,88 Milliarden Euro)
  • Marokko (4,04 Milliarden Euro)

Spitzenreiter ist hier Südafrika mit Einnahmen in Höhe von 42,62 Milliarden Euro. Das berichteten die Versicherungsforen Leipzig.

Komplexe Versicherung

Grundsätzlich ist der südafrikanische Versicherungssektor groß, komplex, international aktiv und wettbewerbsfähig. Gestützt von einer hohen Versicherungsdurchdringung und der Dichte an Versicherungsprodukten, konnte der Versicherungssektor so weit wachsen, dass er nun 18 Prozent des Finanzsektors ausmacht. 

Einer der größten Versicherer des Landes ist Sanlam. Nebst Versicherung bietet der Konzern Spar- und Investmentpläne, Finanzplanung, Gesundheitsberatung und mehr an. Zu den Versicherungsprodukten Sanlams gehören: 

  • Risikolebensversicherung
  • Kfz-Versicherung
  • Hausrat
  • Einkommenssicherung
  • Arbeitskraftabsicherung
  • Wohngebäudeversicherung

Sicherheit in Südafrika

Weil der in vielen EU-Ländern geltende Versicherungsschutz in Südafrika nicht greift, ist es vor einer Reise umso wichtiger, sich mit den entsprechenden Reiseversicherungen vertraut zu machen. Das Auswärtige Amt warnt vor massiv aufkommenden Protesten und Unruhen im Land. Außerdem können aufgrund der großen sozialen Unterschiede häufig Konflikte entbrennen. 

Ein weiteres großes Risiko ist die grassierende Kriminalität in Südafrika. Vor allem in den Großstädten und deren Randgebieten ist die Kriminalitätsrate hoch; Diebe und Angreifer verfolgen ein großes Repertoire an verschiedenen Taktiken. Raub, Kurzzeitentführungen, Diebstahl, Einbrüche und ähnliche Delikte sind keine Seltenheit. An den Straßen, vor allem in der Innenstadt, kommt es häufig vor, dass Diebe einfach Handtaschen an sich reißen. In Hotels und Restaurants sind Diebstähle an der Tagesordnung. An Geldautomaten kommt es häufig zu Manipulationen oder Trickbetrug. 

Klima in Afrika

Das Klima kann zuweilen ebenfalls zum Gesundheitsrisiko werden. Vor allem in den Nordhalbkugel-Sommermonaten treten gehäuft Busch- und Waldbrände auf. Starke Regenfälle können zu Überschwemmungen führen. Starke Meeresströmungen können sogar erfahrene und geübte Schwimmer auf das Meer hinausziehen. In manchen Gewässern stellen Haie eine mögliche Gefahr dar. 

Versicherung in Afrika

Weil Südafrika nicht zu den EU-Ländern gehört und kein Sozialversicherungsabkommen besteht, sind EU-Bürger nicht im selben Maße geschützt wie bei einer Reise ins inneneuropäische Ausland. Aus diesem Grund gilt es, sich vor einer Reise ausreichend mit den entsprechenden Reiseversicherungen zu schützen. Bei einer Reise in ein Gelbfiebergebiet muss vorher eine Gelbfieberimpfung erfolgt sein.

Die medizinische Versorgung in den privaten Krankenhäusern Südafrikas liegen auf europäischem Niveau. Staatliche Krankenhäuser kommen damit nicht ganz hinterher, haben aber im Notfall einen zielorientierten Service. In den ländlichen Gebieten ist die ärztliche Versorgung dagegen weniger gut. Weil grundsätzlich mit einer Vorauskasse in erheblicher Höhe ansteht, rät das Auswärtige Amt zur Auslandsreisekrankenversicherung mit Rückholoption. 

Rente in Afrika 

Wer allerdings in Afrika lebt, profitiert von einer gesetzlich festgelegten Rente. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt das Renteneintrittsalter bei 60 Jahren.

Titelbild: © Vane Nunes / stock.adobe.com

Lars-Eric Nievelstein
Lars-Eric Nievelstein
Hat Kunstgeschichte und Literatur studiert. Schreibt gerne. So gerne, dass er sich sowohl in der NewFinance-Redaktion als auch in der Freizeit damit beschäftigt. Und sollte er mal nicht schreiben, interessiert er sich für E-Sport, Wirtschaft und dafür, wer gerade an der Börse abrutscht.

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